"Bausparen" lohnt sich nicht!
"Mit einem Bausparvertrag bauen Sie sich eine sichere Zukunft ganz nach Ihren Wünschen auf" – so die Werbung der Bausparkassen. Doch aufgepasst: Bausparverträge sind seit sie existieren als Geldanlage unrentabel, und wenn Sie Anspruch auf ein günstiges Darlehen haben, müssen Sie oft eine hohe Tilgungsrate in Kauf nehmen.
5 Fakten, warum ein Bausparvertrag keine gute Entscheidung ist
1. Abschlussgebühr
Es beginnt schon beim Abschluss eines Bausparvertrages, Die Bearbeitungsgebühr ist im Vertrag festgelegt – und beträgt üblicherweise zwischen 1,0 bis 1,6 Prozent der Bausparsumme. Beträgt die Bausparsumme beispielsweise 100.000 Euro, müssen Sie also bei 1,0 Prozent Abschlussgebühr 1.000 Euro bezahlen und 1.600 Euro bei 1,6 Prozent. Da die meissten Verträge über den Arbeitgeber (VWL) finanziert sind, wird die Abschlussgebühr mit den monatlichen VWL-Beiträgen verrechnet, Dies bedeutet, bei 40 Euro monatlicher Rate dauert es mindestens 25 Monate bis überhaupt ein Cent gespart wird, da die Abschlusskosten zuerst verrechnet werden. Natürlich kann die Gebühr auch in einer Summe durch eine Ersteinzahlung bezahlt werden.
2. Garantiezins / Guthabenzins
Während der Sparphase ist die Rendite aufgrund der Abschlusskosten meist negativ. Tarife mit guten Sparzinsen werden im Neuabschluss nicht mehr Angebote. Derzeit werden Guthabenverzinsungen zwischen 0.10 und maximal 2.36 Prozent angeboten, das entspricht nicht einmal der Inflationsrate - Geldentwertung vorprogrammiert.
3. Darlehensphase
Trotz des Minusgeschäftes in der ersten Phase kommen Sie jetzt in die Auszahlphase Ihres Vertrages. Sie können über Ihr Bauspardarlehen, das sich aus der Differenz zwischen Bausparsumme und Guthaben ergibt, verfügen. Der Zins für dieses Darlehen ist so wie er bei Abschluss des Vertrages festgelegt wurde, das heißt, sieht der Tarif einen Zins von 2,5 Prozent vor, dann erhalten Sie das Darlehen zu diesem Zins.
Müssten Sie für ein Baudarlehen bei der Bank zum Beispiel 4,5 Prozent bezahlen, haben Sie mit dem Bauspardarlehen bessere Konditionen. Diese Konditionen haben Sie sich aber zuvor durch den Zinsverzicht teuer erkauft. Rechnet man den Zinsverzicht als Kosten dem Bauspardarlehenszins hin, betrüge der Darlehenszins effektiv je nach Fall deutlich über 5 Prozent.
4. Staatliche Förderung
Die meissten Bausparverträge werden mit dem Ziel abgeschlossen, möglichst viel staatliche Förderung zu erhalten. Es wird z. B. mit der "Arbeitnehmersparzulage" geworben. Was häufig nicht im Beratungsgespräch gesagt wird, ist die Tatsache, dass eine staatliche Förderung nur zum Tragen kommt, wenn die gesetzlichen Rahmenbedingungen erfüllt werden. Sie dürfen daher als "alleinstehend" nicht mehr als ein zu versteuerndes Einkommen in Höhe von 17.900 Euro haben. Wenn Sie darüber liegen, so wie die meissten, erhalten Sie keine staatliche Förderung. Auch sind die staatlichen Förderung auf 9.0 Prozent der eingezahlten Summe, höchstens 43 € pro Jahr für "alleinstehende" begrenzt.
5. Inflation
Ein Bausparvertrag ist eine Geldwertanlage und nicht eine Sachwertanlage. Diese Tatsache bedeutet für den "Bau-Sparer", das sein sogenannter "Vermögensaufbau" kein Vermögensaufbau ist. Ein Beispiel verdeutlicht die Geldentwertung bei nur 2 Prozent Inflation (Inflation = alles wird teurer):
Inflation frisst Geldwert ... Beispiel 2% Inflationsrate p.a., im Zeitverlauf bis 20 Jahre,
bei einer angenommenen Inflationsrate in Höhe von 4% beträgt der Geldwert nur 4.563 Euro, ein Verlust von über 54%